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Johanna Kohlmünzer übernimmt das BioLandgut Tiefleiten in 2. Generation
Interview: “Euer Betrieb & die Betriebsübernahme”
Wir sind ein sehr kleines Fastenhotel mit 13 Zimmern und begleiten unsere Gäste mindestens eine Woche. Der Fastenprozess ist immer eine spezielle Zeit, in dem oft viel in dem Menschen vor sich geht. Der Fastenurlaub ist eine besondere Zeit, da die Gäste entspannt sind und bereit für neuen Input. Wir versuchen in der Urlaubszeit Impulse für ein gesünderes Bewusstsein in Bezug auf Körper und Geist im Einklang mit der Umwelt zu setzen. All unsere MitarbeiterInnen sind toll und jeder findet hier seinen Platz, um sich auch beruflich zu entfalten. Der intensive Austausch mit den Gästen macht die Arbeit besonders wertvoll und diese schätzen unsere familiäre Atmosphäre.
Ich habe den Betrieb noch nicht vollständig übernommen, aber ich leite diesen gerade mit vollem Einsatz. Was ich mir für den Betrieb und seine Zukunft vorstelle, sind viele schöne kleine Projekte, die sich nach und nach entwickeln dürfen. Mal sehen…
Natürlich, dass es weiterhin so gut läuft und wir es schaffen, unsere guten MitarbeiterInnen zu behalten. Außerdem möchte ich vielleicht noch ein paar Zimmer dazu bauen, mehr Struktur generieren, eventuell einen neuen Yoga-Raum, eine Showküche, den Wellnessbereich erweitern usw. Slowly…
Ich habe den Betrieb technisch und in den Abläufen ein bisschen modernisiert. Von der Schließanlage über den digitalen Dienstplan, neue Hotelsoftware und die Anbindung an eine Onlinebuchbarkeit. Wir entwickeln eigene Produkte und öffnen evtl. bald einen Online-Shop, da unsere Gäste inzwischen immer nachbestellen. Außerdem machen wir unterschiedliche Themenwochen wie z. B. Wanderwochen, Yoga-Retreats oder Tai-Chi-Wochen.
Ich versuche flache Hierarchien zu etablieren und meine MitarbeiterInnen zur Selbstorganisation zu motivieren und die Zusammenarbeit sowie den Zusammenhalt zu fördern. Das klappt größtenteils. Jeder hat seine Stärken und seine Schwächen, und ich möchte die Stärken stärken und nicht die Schwächen ausbügeln. Ich möchte meinen MitarbeiterInnen zu verstehen geben, dass wie ein Team sind und für unsere Gäste und für uns selbst das Beste geben sollten und im besten Fall mit Spaß und Freude. Sehr ambitioniert, ich weiß. Aber jeden Tag darf man sich darin üben und lernt dabei.
Ich versuche zuzuhören und teilweise schicke ich manche MitarbeiterInnen auf Schulungen, wenn diese sich selbst so etwas wünschen, oder versuche deren Ideen mit einzubinden. Alles ist ein Prozess.